Hand aufs Herz: Wem vertrauen Sie mehr, wenn es um eine Kaufentscheidung geht: den Marketing-Claims des Anbieters oder den Erfahrungsberichten anderer Kund:innen?
Für die meisten Menschen ist die Antwort klar. Die Meinung einer realen Person ist ihnen sehr viel mehr wert als die Aussage einer Organisation, die ihnen etwas verkaufen will. Das ist der Grund, warum eine schlechte Kundenbewertung bei Amazon die Verkaufszahlen eines Produkts so stark beeinflussen kann.
Warum eine Marketing Case Study erstellen?
Dieses Rechercheverhalten ist keineswegs ein Hindernis für Unternehmen, sondern eine Chance. Sie können sich von der Konkurrenz in ihrer Branche abgrenzen und Leads von dem realen Mehrwert ihres Produkts oder ihrer Dienstleistung überzeugen. Dazu müssen sie nur ihre eigenen Kunden zu Wort kommen lassen.
Das beste Werkzeug hierfür ist eine Case Study. Eine Fallstudie, die die Zusammenarbeit zwischen Kunde und Anbieter anhand eines realen Beispiels präsentiert. Ein Beweis dafür, dass Ihr Angebot einen realen Mehrwert bietet.
Doch Vorsicht: Case Study ist nicht gleich Case Study. Es gibt eine Menge Dinge zu beachten.
- Eine gute Case Study kann ein mächtiges Werkzeug sein, mit dem Sie Ihren Kunden zeigen, warum gerade Sie der optimale Partner für den jeweiligen Fall sind.
- Eine schlechte Case Study, auf der anderen Seite, kann Ihre Glaubwürdigkeit untergraben und ein schlechtes Licht auf Ihre Außendarstellung werfen.
Wir erklären Ihnen, wie Sie alles richtig machen und nach optimaler Vorbereitung die perfekte Case Study verfassen.
Eine gute Case Study ist nicht einfach nur ein Loblied auf den Anbieter. Sie erzählt eine Geschichte, eine Story. Der beschriebene Kunde ist der Protagonist, der mit Ihrer Hilfe ein Problem überwunden hat. Darum folgt eine gute Case Study den grundlegenden Prinzipien des Storytellings.
Der korrekte Aufbau einer Fallstudie
Der Aufbau einer guten Marketing-Fallstudie sieht wie folgt aus:
- Was war das Problem?
- Wie wurde das Problem gelöst?
- Was war das Ergebnis?
- Wie geht es in Zukunft weiter?
Diese vier Fragen sind der Kern jede guten Case Study. Sie bilden den roten Faden der Geschichte.
1. Was war das Problem?
Bevor Sie ihre Geschichte beginnen, müssen Sie die Charaktere kurz vorstellen. Beginnen Sie mit einer Beschreibung des Kunden sowie der Ausgangssituation. Erzählen Sie, worum es ging und was die Problemstellung war. Folgendes sollten Sie dabei beachten:
- Beschreiben Sie die Ausgangssituation, die Rahmenbedingungen und die Problematik präzise und leicht verständlich. Seien Sie nicht unnötig detailliert. Schildern Sie nur, was für das Verständnis des Case Study nötig ist.
- Drücken Sie sich aber auch nicht zu knapp aus. Legen Sie aus der Sicht Ihres Kunden dar, vor welcher Herausforderung er stand und was das für sein Unternehmen bedeutete.
- Denken Sie daran, dass andere Kunden sich in der Case Study wiederfinden sollen. Benutzen Sie die gleichen Fachausdrücke, die auch Ihre Zielgruppe verwendet.
- Authentizität ist der Schlüssel. Übertreiben Sie nicht. Stellen Sie einfach dar, was wirklich passiert ist.
Sobald Sie die Problematik beschrieben haben, sollten Sie kurz darstellen, welche Schritte der Kunde bereits unternommen hat, um eine Lösung zu finden.
- Hat er vielleicht eine technische Analyse vorgenommen, um das Problem einzugrenzen?
- Oder hat er bereits einen anderen Service ausprobiert, bevor er zu Ihnen gekommen ist?
- Gab es Workarounds, um das Problem mit internen Mitteln zu beheben?
Erwähnen Sie das. Solche Angaben verleihen Ihrer Case Study Authentizität. Sie rücken damit den Kunden in den Fokus und helfen den Leser*innen, sich selbst in der Geschichte wiederzufinden.
2. Wie wurde das Problem gelöst?
Im nächsten Schritt treten Sie als Partner in die Geschichte ein. In diesem Teil der Case Story sollten Sie beschreiben, wie Sie die Herausforderungen Ihres Kunden angegangen sind.
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- Wie haben Sie die Lage analysiert?
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- Welche Einsichten ergaben sich aus der Analyse?
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- Welche Lösungsansätze haben Sie daraus entwickelt?
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- Wie sah Ihre Strategie aus?
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- Wie haben Sie das Ganze operativ umgesetzt?
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- Wie haben Sie die fertige Lösung ausgerollt?
All diese Fragen haben für Ihre Leser:innen eine hohe Relevanz, denn sie zeigen auf, wie Sie als Unternehmen in der Praxis arbeiten. Das ist die Gelegenheit, Ihre Stärken zu zeigen.
Scheuen Sie aber auch nicht davor zurück, Rückschläge oder Hindernisse offenzulegen, solange Sie diese überwunden haben. Das macht die Case Study als Ganzes glaubwürdiger. Ein perfektes Projekt, ohne jede Art von Rückschlägen, kommt in der Praxis so gut wie nie vor. Indem sie auch diese Aspekte ansprechen, steigern Sie die Authentizität Ihrer Fallstudie.
Gerade in diesem Teil einer Case Study werden viele Unternehmen werblich. Behalten Sie stets Ihre Leser:innen im Fokus und lassen Sie Ihre Lösung für sich sprechen! Auch die wiederholte Nennung Ihres Unternehmensnamens kann als Eigenwerbung empfunden werden.
3. Was war das Ergebnis?
Im Anschluss sollten Sie genau erörtern, wie Ihr Produkt oder Ihr Service das Problem Ihres Kunden gelöst hat. An dieser Stelle sollten Sie nicht einfach nur von abstrakten allgemeinen Lösungen sprechen. Zahlen und Fakten sind hier angebracht.
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- Wie viele zusätzliche Kunden wurden mit Ihrer Hilfe gewonnen?
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- Um welchen Betrag haben Sie die Kosten des Kunden senken können?
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- Wie viele Arbeitsstunden konnten dank Ihnen eingespart werden?
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- Wie lange dauert jetzt ein optimierter Prozess, im Vergleich zu vorher?
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- Wie viel CO2 wird dank Ihrer Technik weniger ausgestoßen?
Dieser Teil interessiert Ihre Leser:innen besonders, da sie eine Idee von ihren potenziellen Ergebnissen gewinnen wollen. Seien Sie also präzise und stellen Sie das Resultat klar heraus.
Am besten würzen Sie das Ganze noch mit einem Zitat. Lassen Sie Ihren Kunden mit eigenen Worten beschreiben, wie das Projekt aus seiner Sicht abgelaufen ist. Das gibt der Seriosität des Berichts noch einmal einen ordentlichen Schub.
4. Wie geht es weiter?
Die Lösung ist also klar. Aber damit die Geschichte rund wird und Sie noch einen Pluspunkt sammeln können, lohnt sich der Ausblick auf die Zukunft?
Ergeben sich durch Ihre Lösung neue Potenziale für Ihren Kunden? Ist vielleicht sogar ein Nachfolgeprojekt oder ein Upgrade Ihres Produkts in Aussicht? Auch das sollten Sie unbedingt erwähnen.
Am Ende der Case Study sollte auf keinen Fall eine Zusammenfassung fehlen. Schließen Sie die Geschichte ab und arbeiten Sie noch einmal kurz die wichtigsten Kernaussagen heraus. Fassen Sie Problem, Lösung und Ergebnis kurz zusammen und stellen Sie den erreichten Mehrwert ein weiteres Mal dar.
Legen Sie los!
Behalten Sie bei der Erstellung einer Case Study immer im Hinterkopf: Sie schreiben nicht einfach nur einen Marketing-Text, sondern Sie kreieren einen Erfahrungsberichtbericht aus Sicht Ihres Kunden. Sie wollen keine simple Lobpreisung Ihrer Leistungen. Sie wollen ein konkretes, authentisches Fallbeispiel, das für potenzielle Kunden eine viel höhere Glaubwürdigkeit besitzt als Ihre Aussagen als Unternehmen.
Wenn Sie dies verinnerlichen und alle unsere Hinweise beachten, veröffentlichen Sie schon bald Ihre eigenen Killer Case Studies für Ihr Content Marketing!