Suchmaschinenoptimierung ist für viele Website-Betreiber kryptisch und unverständlich. Dabei sind die Kriterien, nach denen Google & Co. Webseiten bewerten, eigentlich gar nicht so kompliziert. In Googles Search Quality Evaluator Guidelines können Sie im Detail nachlesen, wie Sie Ihre Webseite suchmaschinenfreundlich gestalten.
Natürlich hat nicht jeder die Zeit, sich ausführlich mit dem PDF-Dokument zu beschäftigen. Um das Google-Ranking der eigenen Webseite zu verbessern, ist das aber auch nicht unbedingt nötig. Entscheidend ist, dass Sie wissen, worauf es dem Internetriesen am meisten ankommt. Die Zauberworte heißen in dem Fall Content Marketing und E-A-T (Expertise-Authoritativeness-Trustworthiness).
E-A-T – Was ist das?
E-A-T ist ein Akronym, das eng mit dem Content-Begriff verbunden ist. Es handelt sich um ein Modell, das Orientierung dafür bietet, wie Google die Qualität von Seiteninhalten bewertet. Hierfür sind drei Parameter entscheidend:
- Expertise
- Authoritativeness (Autorität)
- Trustworthiness (Vertrauen)
Expertise
Der Faktor Expertise bezieht sich auf das Fachwissen, das Anbieter auf ihrer Webseite präsentieren. Ein qualitativ hochwertiger Text, in dem der Autor beweist, dass er in seiner Branche zu den Thought Leadern gehört, wird von Google traditionell enorm geschätzt. Auf der anderen Seite straft die Suchmaschine schlecht geschriebene Texte ab, die inhaltlich wenig zu bieten haben.
Expertise bezieht aber auch auf die Vollständigkeit der Seiteninhalte. Content-Angebote, die ein Thema ausführlich abbilden, ranken beispielsweise besser als solche, die bestimmte Themen in deutlich kürzerer Form darstellen.
Authoritativeness (Autorität)
Neben der Qualität des Seiteninhaltes bewertet Google auch die die Glaubwürdigkeit des Webseiten-Betreibers und des Autors. Verfasst ein akkreditierter Arzt beispielsweise einen medizinischen Fachtext auf seiner Seite, so wird Google seine Autorität mit Sicherheit sehr hoch einstufen.
Handelt es sich beim Verfasser dagegen um einen Archäologen, der sich in seiner Freizeit mit medizinischen Themen befasst, lässt Google dies in seine Bewertung negativ einfließen.
Trustworthiness (Vertrauen)
Der dritte Faktor bezieht sich auf zwei unterschiedliche Kriterien. Einerseits geht es darum, wie vertrauenswürdig der Seiteninhalt ist. Finden sich auf einer Seite z. B. falsche oder veraltete Informationen, leidet darunter das Ranking der Seite, ungeachtet der Reputation von Betreiber und Autor.
Zum anderen bezieht sich die Vertrauenswürdigkeit auf die Frage, ob Besucher sich auf einer Webseite sicher fühlen können. http-Seiten stuft Google z. B. schon länger als „nicht vertrauenswürdig“ ein. Daher bewegt sich jede Website ohne SSL-Zertifikat und ohne automatische Umleitung auf eine https-URL mittlerweile auf sehr dünnem Eis.
Der Nutzer steht bei E-A-T im Vordergrund
Das E-A-T-Modell gibt Webseiten-Betreibern und Content-Spezialisten Aufschluss darüber, welche Kriterien der Google-Algorithmus bei der Bewertung von Seiteninhalten besonders stark berücksichtigt. Wie auch bei anderen Ranking-Faktoren – z. B. der Dwell-Time oder der Bounce Rate – geht es Google letztlich darum, das Web-Erlebnis seiner Nutzer so angenehm wie möglich zu gestalten.
Hilfreiche Seiten, die perfekt zu den eingegebenen Keywords passen, ranken aus diesem Grund höher als Seiten mit schlechtem Nutzererlebnis. Das gilt zum Beispiel für Websites, die mit den Keywords zu wenig gemein haben, die Besucher mit falschen Wertversprechungen locken oder auf denen Anbieter lediglich Werbung für ihre Produkte und Dienstleistungen machen.
Wie können Sie Ihr Google-Ranking mit dem E-A-T-Modell verbessern?
Mit Blick auf das E-A-T-Modell wird deutlich, wie schwierig es in manchen Branchen ist, im Suchmaschinen-Ranking nach vorne zu kommen. Content auf hohem fachlichem Niveau zu kreieren, kann durch gute Recherche sicherlich auch passionierten Amateuren oder Neulingen gelingen. Mit der Reputation und der Glaubwürdigkeit renommierter Anbieter und Konzerne mitzuhalten, ist dagegen gerade für KMU eine Herausforderung.
Völlig aussichtlos ist dieser Wettbewerb allerdings nicht. Denn mit ein paar Tricks und Kniffen können Unternehmen ihre Position im Google-Ranking bereits erheblich verbessern:
- Ergänzen Sie alle Ihre redaktionellen Online-Inhalte mit dem Namen des Autors und einer kurzen Biographie. Dadurch erkennt Google, dass die Inhalte von Experten erstellt wurden. Deren Fachwissen lässt sich idealerweise anhand des Werdegangs nachvollziehen.
- Bringen Sie Ihre „Über Uns“-Seite auf Vordermann und beschreiben Sie dort sich selbst und Ihr Angebot. Dadurch fällt es Google leichter, die Autorität Ihres Unternehmens einzuschätzen.
- Investieren Sie in die Reputation Ihrer Content-Produzenten. Das gelingt z. B. durch die Überarbeitung von Social-Media-Profilen oder die Platzierung von Gastbeiträgen in Fachmedien. Im Idealfall versehen Sie diese Gastbeiträge mit Backlinks zu Ihrer eigenen Seite – das erhöht die Chance, dass die Reputation Ihres Unternehmens anerkannt wird.
- Laden Sie bekannte Experten dazu ein, auf Ihrer Seite etwas zu veröffentlichen. So können Sie vom Ruf und der Autorität anderer Fachleute profitieren.
- Nennen Sie auf Ihrer Seite Ansprechpartner, an die Ihre Besucher sich wenden können. Das ist besonders für Seiten zu empfehlen, auf denen Sie Produkte oder Services erläutern. Denn auf diesem Weg erkennt Google, dass Sie nicht nur über Expertise verfügen, sondern auch Wert legen auf ein möglichst positives Web-Erlebnis für Ihre Besucher.
- Löschen oder überarbeiten Sie Inhalte auf Ihrer Seite, bei denen ein niedriges EAT-Level zu erwarten ist. Seiten, die gemäß des E-A-T-Modells schlecht aufgestellt sind, nehmen dadurch Einfluss auf die Gesamt-Performance Ihrer Web-Präsenz. Sie dienen quasi als Negativbeispiel, das in die Bewertung anderer Unterseiten mit einfließt.
- Pflegen Sie Ihre Webseite regelmäßig. Google hat es gerne, wenn auf Webseiten viel Verkehr herrscht. Das betrifft nicht nur die Zahl der Besucher, sondern auch Aktualisierungen und neue Veröffentlichungen.
- Integrieren Sie in Ihre Beiträge Links, die zu weiterführenden Informations-Angeboten führen. Schreiben Sie z. B. einen Beitrag über den Einsatz von ERP-Systemen im Vertrieb, lohnt es sich, weitere Beiträge über den ERP-Einsatz in anderen Unternehmensbereichen zu verlinken. Auch dadurch merkt Google, dass Sie Wert auf ein möglichst angenehmes Web-Erlebnis legen.
Das sind acht Ansatzpunkte, an denen Sie anknüpfen können, um Ihr Google-Ranking zu verbessern. Viele der hier beschriebenen Maßnahmen gelingen Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von jetzt auf gleich. Sie erfordern kontinuierliche Aufmerksamkeit – und das ist natürlich mit dem Einsatz von Ressourcen verbunden.
Dabei sollten Sie sich immer bewusst machen, dass SEO letztendlich ein Geduldsspiel ist. Das merken wir bei chain relations übrigens selbst bei unserer Arbeit. Aber: Diese Geduld lohnt sich. Vor allem dann, wenn Sie einen klaren Plan verfolgen.
Fazit
Mit dem E-A-T-Modell können Webseiten-Betreiber nachvollziehen, welche Qualitätsansprüche Google an den Content einer Seite stellt. Zugleich verdeutlicht es den Wert, den Webseiten-Content für den Suchalgorithmus von Google besitzt. Wer sein Google-Ranking verbessern möchte, muss folglich Investitionen tätigen, die zur Verbesserung des eigenen Content-Angebotes beitragen.
Ob sich diese Investitionen lohnen, hängt von Ihrem Wettbewerb ab. Leider gibt es Branchen und Themenbereiche, in denen KMU kaum eine Chance haben, auf der ersten Seite der Ergebnisübersicht zu landen. Dann sind Paid Promotion und alternative Marketing-Konzepte vermutlich die sinnvollere Alternative.