Blogging? Ist doch nur etwas für Teenager, Weltenbummler und Lifestyle-Gurus. Dieses Vorurteil ist leider immer noch nicht ganz ausgestorben. Dabei entspricht es schon lange nicht mehr der Wirklichkeit.
Schließlich betreiben nicht nur einige Influencer, Coaches und Medienpersönlichkeiten erfolgreich eigene Blogs. Mittlerweile haben auch zahlreiche mittelständische und auch Großunternehmen wie Daimler einen eigenen Weblog. Mit ihren Business Blogs nutzen sie zwar alle dasselbe Medium. Es bestehen allerdings zentrale Unterschiede.
So ist ein Business Blog eben kein regelmäßig gepflegtes Online-Tagebuch. Stattdessen ist es ein Marketing-Werkzeug und wichtiger Bestandteil der Unternehmenskommunikation im digitalen Zeitalter. Es werden also nicht nur unterschiedliche Themen behandelt. Auch die Ziele sind verschieden. Während der private Blog ein Journal ist, das die Betreiber manches Mal ohne spezifisches Ziel über ihr Leben mit der Welt teilen, folgt ein Business Blog der Marketing- und Lead-Generierungsstrategie eines Anbieters.
Interne versus externe Business Blogs
Was sind die Themen und Ziele eines Business Blogs? Bevor ich diese Frage beantworte, muss ich eine weitere Unterteilung vornehmen. Es gibt interne und externe Unternehmensblogs – und beide verfolgen unterschiedliche Ziele. Daher sind auch die Themen, die Unternehmen darin behandeln, verschieden.
- Interne Business Blogs richten sich an die eigene Belegschaft und beschreiben Ereignisse und Entwicklungen innerhalb der Organisation. Meist geführt von ausgewählten Mitarbeitern unterschiedlicher Abteilungen erlauben sie offene Diskussionen über aktuelle Themen. Interne Blogs sind häufig eine Art Datenbank, in der sich das Mitarbeiterwissen aus allen Teilen des Unternehmens sammelt.
- Externe Blogs richten sich dagegen an Leads oder Kunden und bieten Inhalte, die informieren, beraten und am Ende zum Geschäftsabschluss anregen sollen. Dabei können diese Inhalte eine Vielzahl von Formen annehmen: Seien es nun Entscheiderwissen, Produktvorstellungen, Fallstudien oder Erfahrungsberichte. So zeigen Unternehmen ihre Angebote und ihre Expertise. Externe Unternehmensblogs sind das, was wir als Business Blogs verstehen.
Egal für welche Variante Sie sich entscheiden: Wichtig ist, dass Sie Ihre Blogbeiträge auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe zuschneiden. Buyer Personas sind für die Ausgestaltung eines internen Blogs irrelevant, während sie bei einem externen Blog absolut entscheidend sind. Schließlich dient der Blog dazu, Entscheidungsträgern zu erläutern, worauf es bei Ihren Investitionen und Beauftragungen ankommt.
Die Vorteile von externen Business Blogs
Aus Sicht von Unternehmen spricht viel dafür, einen eigenen Blog zu pflegen.
Leadgenerierung
Ein Blog ist ein ideales Instrument für die Lead-Generierung. Dafür müssen Sie sich klar machen, dass ein Entscheider sich in den frühen Phasen seines Entscheidungsprozesses nicht für Produktinformationen auf Ihren Angebotsseiten interessiert. Er hat Fragen rund um Technik, Einsatzszenarien, Interdependenzen etc. und sucht Antworten darauf. Deshalb sollten Sie Ihren Content im Blog auch auf die Entscheidungswege Ihres Kunden ausrichten. Für frühe Phasen allgemein hilfreiche Informationen, mit denen sich der Besucher Wissen über seine Entscheidungsaufgabe erschließen kann. Und für spätere Phasen Inhalte, die, falls Sie bereits eine Buyer Persona entwickelt haben, sich ideal zur Ausrichtung der Inhalte des Blogs eignen. Dadurch stellen Sie sicher, dass der Blog interessierte Leads generiert, die dann einfacher abgeschlossen werden können.
Thought Leadership
Im Idealfall gelingt es Unternehmen auch, sich als Thought Leader in ihrer Branche zu positionieren und dadurch nicht nur mehr Kunden zu gewinnen, sondern auch die Konkurrenz abzuschrecken. Dafür müssen Sie nicht nur auf Ihrem Feld deutlich wahrnehmbar sein, Sie müssen auch durch hochwertigen Content Ihren intellektuellen Vorsprung glaubhaft darstellen.
Aufwand
Business Blogs sind im Vergleich zu anderen Maßnahmen mit einem überschaubaren Ressourceneinsatz verbunden. Sie müssen nur intern mit Ihren Fachexperten ein Thema finden und den Beitrag schreiben. Danach kann der Blogbeitrag – sofern Sie die wichtigsten Regeln der Suchmaschinenoptimierung beachten – über Google & Co. gut und auch langfristig aufgefunden werden. Sie müssen also nicht erst große Budgets bereitstellen, damit jemand Ihren Content sieht – und sobald das Geld aufgebraucht ist, sieht niemand mehr ihre Botschaften. Er findet die Beiträge vielmehr eigenständig, wenn er nach seinen Themen sucht. Mit einem Blog erreichen Sie theoretisch jeden in dem Moment, sobald er sich dafür interessiert. Potenziell ist das also langfristig eine so hohe Zahl, die alle anderen Kommunikationsplattformen in den Schatten stellt. Nur damit wir uns nicht falsch verstehen: Es kann trotzdem Sinn ergeben, auch Blogbeiträge zu bewerben und so Besucher auf diese Seiten zu bringen.
Kommunikationskanal
Anders als interne Blogs dienen externe Business Blogs der Kommunikation nach außen. Für Unternehmen sind sie ein verhältnismäßig unterschätzter, sehr attraktiver Marketingkanal. Durch die Generierung von Klicks und Traffic bietet der Blog eine einfache, aber hocheffiziente Interaktionsplattform für Unternehmen im Dialog mit Kunden und Leads. Diese Plattform können Sie mithilfe von Suchmaschinenoptimierung und hochwertigen Inhalten immer weiter verbessern. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie damit einen zusätzlichen Kommunikationskanal bekommen. Jede Interaktion über den Blog ist ein Kontakt, der ohne ihn womöglich nicht stattfinden würde. Langfristig bauen Sie dadurch eine Plattform auf, auf der Sie Informationen teilen und Diskussionen ermöglichen.
Außendarstellung
Zudem bekommen Sie mit einem Blog die Chance, die Außendarstellung selbst mitzubestimmen. Es schreibt – schon wenn Sie ein mittelmäßig erfolgreiches Unternehmen haben – mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendjemand anderes über Sie. Sei es in Fachmedien oder in einem Erfahrungsbericht oder einer detaillierte Produktanalyse in einem Forum; irgendwo im Netz gibt es fast immer Kommentare und Bewertungen zu einem Unternehmen und seinen Angeboten. Deswegen ist es ratsam, dass Sie selber die Initiative ergreifen. Starten Sie einen eigenen Blog, um das Meinungsbild nicht nur beeinflussen, sondern bestenfalls auch steuern zu können!
Woran erkennt man einen guten Blog?
Nun stellt sich natürlich die Frage, welches die entscheidenden Komponenten sind, die qualitativ hochwertige Blogs auszeichnen. Ein erfolgreicher Blog erfüllt eine Vielzahl von verschiedenen Kriterien. So sind gelungene Business Blogs…
- textlich überzeugend: Der Text muss nicht nur grammatikalisch fehlerfrei sein; er muss auch flüssig geschrieben sein und den Leser unterhalten.
- fachlich einwandfrei: Inhaltliche Fehler sind Gift für einen Blog, vor allem im B2B-Bereich. Warum sollte man einem Unternehmen trauen, das nicht einmal seine Hausaufgaben für einen Fachbeitrag macht?
- graphisch ansprechend: Das Design des Blogs muss die Aufmerksamkeit der Leser erwecken und darüber hinaus deren Leseprozess unterstützen.
- stets aktuell und relevant: Ein Blog muss regelmäßig mit neuen Inhalten gefüllt werden. So bleiben Sie nicht nur Ihren Lesern in Erinnerung, sondern können auch zu tagesaktuellen Themen Bezug nehmen.
Das klingt nach ganz schön viel Arbeit? Da haben Sie Recht. Einen guten Business Blog schütteln Unternehmen nicht einfach so aus dem Ärmel. Ihn zu führen, erfordert konstante Arbeit. Nicht nur, um ihn am Laufen zu halten, sondern auch, um ihn permanent weiterzuentwickeln.
Fazit
Wie Sie gesehen haben, sind gute Business Blogs ein wichtiges Werkzeug, auf das Unternehmen heutzutage nicht mehr verzichten sollten. Wenn Sie auf der Suche nach mehr Leads und mehr Abschlüssen sind, bietet es sich an, einen externen Blog ins Leben zu rufen. Dieser bringt Mehrwert für Ihr Unternehmen und Ihre Kunden – bei verhältnismäßig geringen Kosten.
QUELLE DES BEITRAGSBILDS:
https://www.flickr.com/photos/nasacommons/9458248801/in/album-72157646697326324/